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Freiheit ist nicht nur die Möglichkeit, sich in allen Facetten auszudrücken, sondern vor allem auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und in Frage zu stellen. Dieses unermessliche Gut gilt für mich in allen Bereichen meines Lebens und ist die einzige Möglichkeit, die Welt zu verändern, indem ich sie und damit auch mich, fragend verstehen lerne. Die wichtigste Komponente, die es zu verstehen gilt, bin ich selbst. Hierbei liegt mein ganz persönliches Augenmerk auf den Mustern, mit denen wir uns wieder und wieder herumschlagen. Unsere Bewegungsmuster sind an unsere Beziehungsmuster und auch an die  Muster unserer Gefühls- und Gedankenwelt direkt gekoppelt. Wie oft haben wir das Gefühl, in unserem Leben immer wieder ähnlichen oder auch genau gleichen Erfahrungen zu begegnen. Wenn wir verstehen, dass dieses „immer wieder“ den Ursprung in uns selbst hat, öffnen wir uns neuen Erlebniswelten. Wenn wir zum Beispiel immer wieder beim Gehen unseren Fuß falsch aufsetzen, führt das zu Fuß-, Knie- oder Rückenschmerzen und meist fragen wir uns, woher diese Symptome kommen, da wir die falsche Benutzung des Fußes durch jahrelanges Wiederholen als natürlich betrachten. Genau hier können wir verstehen lernen. Dasselbe gilt auch für unser Verhalten und die Psyche. Verstehen gibt uns die Möglichkeit zu verändern und die Fähigkeit zur Veränderung kann uns glücklicher all unsere Schritte im Leben gehen lehren.

Durch meine intensive Beschäftigung mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Körper und speziell begeistern mich hier die Themen Gehirn und Körperintelligenz und eröffnen mir immer wieder, dass wir zwar eine Menge wissen, doch je weiter die Forschung fortschreitet, umso deutlicher auch lernen müssen, dass Wirklichkeit grenzenlos ist und Realität immer nur eine begrenzte Erfahrung sein kann. All unsere Schlussfolgerungen können am Ende immer nur ein Gedankenkonstrukt sein. Hinter diesem Konstrukt, welches wir so gern als Realität bezeichnen, steht ein viel komplexeres System, was in sich nicht mehr erklärbar, sondern oft nur noch berechenbar und in seinen Extremen noch nicht einmal mehr das ist. Damit kann jede Sichtweise immer nur eine subjektive sein und die ist zutiefst persönlich. Durch ihre Subjektivität, ist sie niemals akkurat und somit niemals wirklich gültig.

Das Gehirn ist ein staunenswertes Organ und doch hat es, wie Alles in uns, klare Grenzen, denn es wurde durch die Evolution vor allem als Schaltzentrale zur Auswertung der Sinnenreize entwicklet. Das Gehirn selbst kann keine Erfahrung machen und ist deshalb dringend auf die Sinne angewiesen, doch es erhält nie deren gesamte Informationen, da es die inzwischen klar definierte Körperintelligenz (das enterische System) gibt, die eine ganz eigene neuronale und vom Gehirn unabhängige Struktur im Bauchraum hat und die einen großen Teil der Sinneserfahrung selbstständig und unabhängig auswertet. Wenn es uns gelingt, unsere Sinne zu sensibilisieren und damit sowohl das Gehirn als auch das enterische System zu stärken, können wir die Freiheit, die dies für uns beinhaltet spüren und dahinter öffnet sich ein ganz anderer, viel weiterer Zugang in die Welt und in das, was Leben sein kann.

Ein weiterer, hoher Wert bedeutet für mich, als Körpermensch, die Selbstdisziplin. Ich sehe, wie du gerade mit den Augen rollst und denkst…Disziplin… muss ich doch schon im Job haben. Meiner Meinung nach ist Disziplin der Schlüssel in die Freiheit, denn diese entsteht nicht automatisch, sondern man muss sie sich aktiv nehmen und immer weiter entwickeln. Erst durch sie kann man die Stärke trainieren, sich von Dingen, Umständen, Gedanken und Einstellungen zu lösen, die uns an den momentanen Zustand fesseln. Befreiung findet so, ganz organisch, Stück für Stück statt, damit das eigene System, die neue Form nicht nur speichern sondern auch verarbeiten kann und dehalb benötige ich Disziplin. Sie ist meiner Ansicht nach, eines der größten Geschenke, die wir uns selbst machen können.

Der Reise des Verstehens habe ich mein persönliches, mein professionelles und mein künstlerisches Leben gewidmet. Vielleicht gelingt es mir durch das Teilen meiner Erfahrungen, die Welt ein wenig zum Besseren, Gesünderen und vor allem Glücklicheren zu verändern.